Powering Europe - Neuer Zukunftsberichtüber Stromnetze und Märkte in Europa
(ots) - Vergangene Woche sagte die
EU-Kommission in Brüssel: "Die EU zahlt den Preis für ihre veraltete
und schwach vernetzte Energieinfrastruktur."
Heute veröffentlicht der Europäische Verband für Windenergie
(EWEA) einen Bericht, der die Vision eines modernen
Stromversorgungssystems aufzeigt, und beschreibt, wie Erneuerbare
Energien und steigende Mengen Windenergie in dieses System integriert
werden können. 'Powering Europe', veröffentlicht heute bei der von
EWEA organisierten GRIDS 2010 Konferenz in Berlin, argumentiert, dass
es keine wesentlichen technischen Barrieren gibt - sondern vielmehr
massive wirtschaftliche Vorteile, wenn grosse Mengen brennstoff- und
verschmutzungsfreie Windenergie in Europas Stromnetz eingespeist
werden.
Der neue Bericht identifiziert die Infrastruktur und die Märkte
als Schlüsselhindernisse bei der Einspeisung von grossen Mengen
Windenergie in Europas Stromversorgung.
Um sicherzustellen, dass Windenergie aus Windparks im Meer und an
Land zu den Stromverbrauchern gelangt, braucht Europa:
- Ausgebaute, erneuerte und besser angeschlossene Netze
- Fairen und wirksamen Wettbewerb in einem echten europäischen
Strombinnenmarkt
Die wirtschaftlichen Vorteile eines echten Binnenmarktes für
Strom und einer besseren Infrastruktur sind enorm, jährlich könnten
1,5 Milliarden Euro Netzbetriebskosten eingespart werden.
Stromproduktionskapazitäten wären dann wesentlich besser verfügbar.
Der wirtschaftliche Vorteil durch einen Zugang von 265 Gigawatt
(GW) Windenergie zum europäischen Netz bis zum Jahr 2020 - verglichen
mit einer Stagnation bei Windenergie - würde Einsparungen von 41,7
Milliarden Euro an Stromkosten pro Jahr ermöglichen. Dies beinhaltet
einen 'Merit-Order-Effekt'-Vorteil von 11 Euro für jede produzierte
Megawatt-Stunde (MWh) Strom (und nicht nur für Strom aus Windkraft).
Und wenn unsere Strommärkte funktionierten, dann würden diese
Vorteile an die Stromkunden weitergegeben.
Die Stromnetz-Infrastruktur, die benötigt wird, um steigende
Mengen Erneuerbarer Energien aufzunehmen, beinhaltet auch ein neues
Stromnetz in den Nordmeeren Nordsee, Irische See und Baltische See,
ebenso wie eine Anzahl verbesserter kontinentaler Verbindungen
(insbesondere zwischen Spanien und Frankreich, aber auch zwischen
Deutschland und seinen Nachbarn, Alpenländern und Ost- und
Südosteuropa.
Hochspannungsgleichstrom-Kabel (HVDC) sind eine attraktive neue
technologische Option für Langstrecken-Übertragungen grosser
Strommengen. Das gleiche gilt für Offshore-Netze in der Nordsee, so
der EWEA-Bericht.
Der Bericht legt offen, dass Europas Stromproduktion künftig
wesentlich mehr Flexibilität bieten muss, um Strom aus Wind- und
Sonnenenergie aufzunehmen. EWEA's Bericht zeigt auf, dass Dänemark,
Deutschland, Spanien, Irland und die Niederlande ihre
Stromversorgungssysteme wesentlich flexibler gemacht haben, als in
der Vergangenheit.
"Die EU-Kommission hat kürzlich eine ambitionierte und weit in
die Zukunft schauende Vision für ein europäisches Netz präsentiert",
sagte Christian Kjaer, der Vorstandsvorsitzende von EWEA. "Der neue
EWEA-Bericht zeigt eine Vision für eine zukünftige europäische
Stromversorgungsinfrastruktur. Sie bezieht sich auf die Ambitionen
der nationalen Regierungen und des Europäischen Parlaments, den
Stromverbrauch aus Erneuerbaren Energien von 15% im Jahr 2005 auf 34%
im Jahr 2020 zu steigern."
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Datum: 24.11.2010 - 08:02 Uhr
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