BDI-Mittelstandspanel:
87 Prozent der Unternehmen erwarten auf Halbjahressicht eine gute oder befriedigende Geschäftslage
(ots) -
- Erhalt des Euros als prioritäre Aufgabe
- Langfristige Personalplanung im Fokus
- Mittelstand investiert verstärkt im Ausland
Der industrielle Mittelstand zeigt sich aktuell in einer robusten
Verfassung. Das ist ein zentrales Ergebnis des aktuellen
BDI-Mittelstandspanels, das der BDI am Dienstag in Berlin vorstellte.
Demnach sind 87 Prozent der befragten Unternehmen für die nächsten
sechs Monate positiv gestimmt: 41 Prozent erwarten eine "gute oder
sehr gute" und 46 Prozent eine "befriedigende" Geschäftslage. Für die
kommenden zwölf Monate trüben sich die Erwartungen leicht ein.
Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen beurteilen die
Unternehmen in der Summe ähnlich wie im BDI-Mittelstandspanel vom
Herbst 2012: 34 Prozent schätzen die wirtschaftspolitischen
Rahmenbedingungen als "gut bis sehr gut" ein, 58 Prozent als
"befriedigend". Für die kommenden zwölf Monate rechnen die
Unternehmen mit einer leichten Verschlechterung. Ein wichtiger Grund
ist die weiterhin bestehende Unsicherheit über die weitere
Entwicklung der Euroschuldenkrise.
"Die im BDI vertretenen mittelständischen Unternehmen und
Familienunternehmen sehen den Erhalt des Euros als
wirtschaftspolitisch prioritäre Aufgabe an", erklärte Arndt G.
Kirchhoff, Vorsitzender des BDI/BDA-Mittelstandsausschusses. "Auch
wenn die aufstrebenden Schwellenländer als Handelspartner der
deutschen Industrie stark an Bedeutung gewonnen haben, so bleibt doch
Europa unser Heimatmarkt. Knapp 40 Prozent der deutschen Exporte
gehen in den Euro-Raum. Es wäre absolut verantwortungslos, das in
Europa Erreichte aufs Spiel zu setzen. Deutschland braucht den Euro."
Die robuste Lage im deutschen Mittelstand dürfte nach Einschätzung
von Peter Englisch, Partner bei Ernst & Young, auch zu einem weiteren
Beschäftigungsaufbau führen, nachdem die Inlandsbeschäftigung im
industriellen Sektor bereits im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent
angestiegen ist. "Das deutsche Jobwunder hält an - 18 Prozent der
Unternehmen planen einen Beschäftigungsaufbau, nur 12 Prozent wollen
die Zahl der Mitarbeiter reduzieren. Das zeigt, dass die Unternehmen
inzwischen großen Wert auf eine strategische und langfristige
Personalplanung legen."
Bemerkenswert sei, dass die Unternehmen 2012 trotz schwacher
Konjunktur ihre Investitionen erhöht haben, erklärte
IKB-Chefvolkswirt Kurt Demmer. Dabei investiere allerdings auch der
Mittelstand inzwischen verstärkt im Ausland, insbesondere in den
Schwellenländern: "Dies ist jedoch nicht als Entscheidung gegen den
Standort Deutschland zu werten. Nicht Verlagerung ist das Motiv,
sondern Aufbau zusätzlicher, kundennaher Kapazitäten." Begünstigt
werde die Investitionsaktivität durch die gute Ertragsentwicklung.
"Das Ertragsprofil im industriellen Mittelstand war 2012 besser als
in den Vorkrisenjahren 2007 und 2008", hob Demmer hervor.
"Die Binnenkonjunktur war für viele industrielle Mittelständler in
den vergangenen Monaten ein wichtiger Stabilitätsanker", betonte
IfM-Präsidentin Friederike Welter. "Es wundert daher nicht, wenn die
Unternehmen mehrheitlich erwarten, dass auch in den nächsten Monaten
die Entwicklung der Inlandsnachfrage der entscheidende Einflussfaktor
für ihre wirtschaftliche Entwicklung bleiben wird. Insofern ist es
konsequent, wenn sie zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit gezielt
Maßnahmen zur Absatzförderung initiieren."
Die Ergebnisse des BDI-Mittelstandspanels finden Sie unter:
http://www.bdi-panel.emnid.de/index.htm
Das BDI-Mittelstandspanel wird im Auftrag des BDI, Ernst & Young
GmbH und IKB Deutsche Industriebank AG durch das Institut für
Mittelstandsforschung (IfM) Bonn seit 2005 erstellt.
An der 17. Erhebungswelle der Online-Befragung haben sich in der
Zeit von 26. Februar bis 30. April 935 Unternehmen beteiligt.
Pressekontakt:
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Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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