Wie das Stromnetz robuster werden kann - Agora Energiewende legt / Vorschlag zur Planung vonÜbertragungsnetzen vor
(ots) - Agora Energiewende hat heute gemeinsam mit dem
Beratungsunternehmen BET einen Methodenvorschlag vorgestellt, mit dem
das bislang angewandte Verfahren zur Planung der
Stromübertragungsnetze weiter verbessert werden kann. Er führt sowohl
zu einem robusteren Stromnetz als auch zu einem möglichst
kostengünstigen Netzausbau.
Der Vorschlag geht von der Prämisse aus, dass die Planer der
Stromnetze nicht genau wissen können, welchen Transportbedarf für
Strom es in einigen Jahren geben wird, gleichzeitig aber das Netz den
dann anfallenden Transportbedarf bewältigen muss. Der
Methodenvorschlag berücksichtigt für die Netzplanung daher mehrere
wahrscheinliche Varianten technischer, wirtschaftlicher und
gesellschaftlicher Szenarien. Gleichzeitig bezieht das Verfahren
wirtschaftlich vernünftige Maßnahmen zur Minimierung des
Netzausbaubedarfs mit ein. So werden zum Beispiel Einspeisespitzen
abgeregelt, ein Lastmanagement findet statt und neue Kraftwerke
werden gezielt an den für das Netz richtigen Standorten errichtet.
Seine Funktionsfähigkeit hat das Verfahren in einem Test unter Beweis
gestellt, aus dem ein exemplarischer Netzplan hervorgegangen ist.
"Dieses Verfahren macht die Netzplanung noch transparenter. Es
bietet daher die Chance, die Akzeptanz in der Bevölkerung für
dringend benötigte Stromleitungen zu erhöhen", sagt Rainer Baake,
Direktor von Agora Energiewende. "Unser Testlauf hat gezeigt, dass
ein auf diese Weise entwickeltes Netz sogar etwas kürzer und
kostengünstiger sein kann, als jenes, das mit den bisherigen
Verfahren geplant wurde. Ein solches Netz würde aber vor allem
deutlich robuster sein, da es nicht nur ein einziges Szenario,
sondern eine Vielzahl möglicher Entwicklungen berücksichtigt."
Der von Agora Energiewende vorgeschlagene Planungsprozess beginnt
bei der Frage, welche technischen und wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen in Zukunft den Transportbedarf von Strom
beeinflussen könnten. Weil die Zukunft ungewiss ist, gibt es darauf
viele unterschiedliche Antworten, die daher auch in eine Vielzahl von
Szenarien einfließen. Diese Szenarien werden anschließend auf
Plausibilität geprüft und auf wenige, unterschiedliche
Eingangsszenarien für die Netzplanung reduziert. Diese stecken den
Raum der vielen verschiedenen Entwicklungsmöglichkeiten ab. Im
nächsten Schritt erfolgt die Netzplanung über ein Marktmodell, in dem
alle möglichen Entwicklungen gleichzeitig berücksichtigt und
berechnet werden. Die darauf folgende Netzberechnung führt im
Ergebnis zu einem robusten Netz. Um dieses immer wieder an die
fortlaufende Entwicklung anzupassen, soll der Prozess jeweils im
Abstand von mehreren Jahren wiederholt werden.
Erarbeitet wurde das Verfahren gemeinsam von Agora Energiewende
und dem auf Stromnetze spezialisierten Beratungsunternehmen BET
Aachen. Im nächsten Schritt wird Agora Energiewende - eine gemeinsame
Initiative der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation
- prüfen lassen, inwieweit rechtliche Rahmenbedingungen geändert
werden müssten, damit Verteilnetzbetreiber und Bundesnetzagentur das
Verfahren übernehmen können.
Die Studie und Pressematerial können ab sofort unter
www.agora-energiewende.de heruntergeladen werden.
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Christoph Podewils, Leiter Kommunikation
Tel: 030/2844901-10, Mobil: 0151/27656196
christoph.podewils(at)agora-energiewende.de
Agora Energiewende ist eine gemeinsame Initiative der Stiftung
Mercator und der European Climate Foundation im Rahmen der Smart
Energy for Europe Platform (SEFEP).
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Datum: 26.09.2013 - 10:20 Uhr
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